Das vertriebene Volk der Sahraoui hat eine neue Stimme: Aziza Brahim ist
eine junge Frau, die denWeg weitergeht, den vor ihr schon Sängerinnen
wie Mariem Hassan gegangen sind: Mahnend, erinnernd, und selbstsicher.
«Seit über 36 Jahren lebt unser Volk in Flüchtlingslagern in einer
der unwirtlichsten Wüsten dieser Erde», stellt Aziza festr. «Für mich
war es ein enormer Schock als 8-jährige zu erfahren, dass wir
Flüchtlinge sind, und nur dank internationaler Hilfe überleben.» (Das
ganze Interview gibt’s bei Mondomix. Über die Situation der Sahraoui gibt Wikipedia Auskunft.)
Doch Aziza verbrachte ihre Jugend nicht ausschliesslich im Lager in
Algerien, sondern konnte nach Kuba reisen. Heute lebt sie in Spanien.
Auch im Exil trägt sie die Sache der
Sahraoui weiter: Sie singt vom Krieg, hält die Erinnerung an eine Heimat
wach, die sie selber nie kennen gelernt hat. Ihre Band besteht aus
Sahraouis und Spaniern. Es ist eine Gitarrentruppe, Schlagzeug, Tablas
und Djembe geben den Rhythmus vor. Wer nach Wüsten-Rock à la Tinariwen
Ausschau hält, wird enttäuscht. Aziza schreibt rockige, poppige,
bluesige Songs. Die Gitarren sind gern laut, hart, manchmal funky. Die
Melodien stammen aus der Soundwelt der alten Heimat, die Arrangements
sind die Töne des Exils.
Eine neue, selbstsichere Stimme aus den Flüchtlingslagern erzählt vom
Kampf eines Volkes, den die Welt schon fast vergessen, verdrängt hat.
Rating:
globalsounds.info, die welt zwischen den ohren
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