"Where Tamikrest, Bombino or Tinariwen
approach the blues via the detour of rock music with distorted electric
guitars, Aziza Brahim leads her way for blues, not on rock, but on
Spanish and Latin American folk music. 'Soutak' is desert blues and the
anger is intimate and fragile."
Aziza Brahim: Soutak (Glitterhouse)
Wenn man im Atlas mit dem Finger die Küste von Nordafrika in Richtung
Süden verfolgt, dann kommt man ungefähr auf Höhe der Kanarischen Inseln
auf ein schraffiertes Gebiet: Das ist die Westsahara. Dort ist Aziza
Brahim in einem Flüchtlingscamp aufgewachsen. Mittlerweile wohnt sie in
Barcelona, in ihrer Musik ist die Heimat aber immer präsent. "Gdeim
Izik" ist der Titel des Openers von Brahims zweitem Album "Soutak". Es
ist der Name eines Protestlagers der Sahraui, der Bewohner der
Westsahara, nahe der Grenze zu Marokko. 2010 wollten die Sahraui mit
diesem Camp für die Unabhängigkeit der Westsahara von Marokko
demonstrieren. Das Camp wurde nach kurzer Zeit von marokkanischen
Sicherheitstruppen gestürmt, die Anführer wurden vor ein Militärgericht
gestellt. "Gdeim Izik" ist Aziza Brahims persönliches Denkmal an diesen
Moment, der von der Weltöffentlichkeit unbeachtet, den Beginn des
arabischen Frühlings markierte.
Funkhaus Europa.
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